PRESSEERKLÄRUNG

 

Betreff: Gespraech zwischen Vertreterinnen der Stadt Karlsruhe und

VertreterInnen der Ex-Steffi

 

Stadt bricht Verhandlungen mit der Ex-Steffi ab!

 

Nachdem der Stadt Karlsruhe aus unten genannten Gruenden mitgeteilt wurde,

dass die Namensliste der BewohnerInnen zu diesem Zeitpunkt nicht uebergeben

wird, bricht die Stadt jetzt die Verhandlungen ab. Dies hat zur Folge, dass

diese Liste nun juristisch von der Stadt KA eingeklagt wird, worauf die Stadt

die Raeumungsklage einreichen will. Dies zeigt erneut, dass die Stadt

Karlsruhe nicht an einer einvernehmlichen Loesung interessiert ist.

VERHANDLUNGEN ZWISCHEN DER EX-STEFFI UND DER STADT KARLSRUHE

 

Am Di. 11.11.2003 um 13 Uhr fand die 4. Gespraechsrunde zwischen Vertretern

der Stadt KA um Sozialbuergermeister Denecken und einer Delegation von

NutzerInnen und BewohnerInnen des soziokulturellen Zentrums Ex-Steffi statt.

Nicht nur das Datum dieses Treffens laesst den Verdacht aufkommen, dass es

sich um einen schlechten Faschingswitz von Seiten der Stadt handelt.

Die letzten 3 Verhandlungen liefen alle nach dem gleichen Muster ab: Die Stadt

diktierte ihre Forderungen mit der Drohung bei Nichtgehorchen sofort die

Raeumungsklage einzureichen und liess darueberhinaus auch immer noch die

Moeglichkeit einer Raeumung nach Polizeirecht offen.

Kurz zusammenfassen laesst sich das Ergebnis dieser Befehlen und Gehorchen

Runden etwa so: Sollten die Einheizfeier am 2. 10.(1000 BesucherInnen) und

die Demonstration am 4. 10.fuer den Erhalt der Ex-Steffi ruhig verlaufen,

und sollten Thomas Gottschalk und OB Fenrich auf dem Marktplatz bei Wetten

Dass , auch am 4.10. nicht gestoert werden, so unterstuetzt die Stadt KA die

Ex-Steffi beim Suchen und Finden eines Ersatzobjekts.

Wir hielten uns an diese Abmachung und blieben brav, bzw. brav daheim, da wir

davon ausgingen mit der Stadt einen serioesen Verhandlungspartner zu haben.

Beim letzten Gespraech am 22.10. kam dann aber alles ganz anders. Es wurde

nicht verhandelt sondern schlicht mitgeteilt: Nach Rathausinternen

Gespraechen wurde entschieden, keinerlei Unterstuetzung bei der Suche nach

einem Ersatzobjekt fuer die Ex -Steffi zu geben . Zusaetzlich formulierte die

Stadt noch die Forderung nach einer kompletten Liste aller BewohnerInnen der

Ex-Steffi, mit der Drohung dass sie, sollte die Liste nicht zu Beginn des

Gespraechs am 11. 11. in ihren Haenden sein, die Verhandlungen abbrechen und

eine Raeumungsklage einreichen wird. Sollte die Ex-Steffi diese Liste

vorlegen koennte sie eventuell bis zum 1. Quartal 2004 also irgendwann

zwischen dem 1. 1. 2004 und dem 31. 3. 2004 in ihrem jetzigen Domizil in der

Schwarzwaldstr. 79 hinterm Hauptbahnhof bleiben, doch das muesse noch

verhandelt werden.

Wir, die BewohnerInnen und NutzerInnen der Ex-Steffi werden diese Liste zum

jetzigen Zeitpunkt unter diesen Umstaenden nicht herausgeben.

Folgende Gruende brachten uns zu diesem Entschluss:

-Im Laufe der Verhandlungen mussten wir leider feststellen, dass sich die

Stadt nicht an ausgehandelte Abmachungen haelt Wir koennen uns also in keinem

Masse darauf verlassen, dass die Herausgabe dieser Liste fuer uns irgendetwas

Positives mitbringt.

-Seit Bestehen des Nutzungsvertrages fuer die Ex-Steffi 1997 haben wir uns an

alle Abmachungen gehalten. Die Stadt KA jedoch hat den HfG Fluegel des

Gebaeudes zerstoert anstatt wie vertraglich festgehalten, mit uns¼ueber eine

Nutzung zu verhandeln, ebenso verweigert sie nun jegliche Unterstuetzung bei

der Suche nach einem Ersatzobjekt, obwohl auch diese im Vertrag festgehalten

ist.

--Wir haben trotz unertraeglicher Verhandlungsbedingungen Zusagen an die Stadt

gemacht. Jetzt ist es an der Stadt ihren guten Willen zu zeigen.

-Wir sind bereit weiterzuverhandeln, doch wir sind nicht laenger dazu bereit

uns die Pistole auf die Brust setzen zu lassen.

-und ausserdem: Wir lassen uns nicht laenger fuer dumm verkaufen !!!

 

Wir wissen sehr wohl, dass diese Entscheidung die Verhandlungen mit der Stadt

nicht leichter macht, doch wir sind weiterhin bereit eine Loesung zu finden

bei Verhandlungen in denen zwei gleichberechtigte Verhandlungspartner im

Dialog einen fuer beide Seiten akzeptablenWeg finden. Wir werden aber nicht

weiterhin Befehlen und Drohungen gehorchen, und uns mit der Herausgabe dieser

Liste unser eigenes Grab schaufeln.

Stattdessen werden wir weiterhin und verstaerkt zeigen, dass wir die Polit-

und Kulturlandschaft Karlsruhes beleben und bereichern, dass besonders eine

Stadt die sich als Kulturhauptstadt bewirbt Subkultur noetig hat (siehe

aktuelle Kulturhauptstadt Graz die Subkultur als wertvollen Bestandteil ihrer

Stadt foerdert)

Deshalb haben wir begonnen unsere Raeume zu renovieren und die Fassade von

einem bekannten Karlsruher Kuenstler neu gestalten lassen.Natuerlich

finanzieren wir alles selbst und arbeiten umsonst.

Seit 13 Jahren nun bereichern wir Karlsruhe mit einem unkommerziellen,

politischen, kulturellen und selbstverwalteten Freiraum, diese Tatsache

straft Herrn Sozialbuergermeister Denecken luegen, wenn er behauptet: In

Karlsruhe ist kein Platz fuer ein autonomes Wohn-und Kulturprojekt wie die

Ex-Steffi .

Wir sind da und wir wollen da bleiben, basta

V.i.S.d.P. Die BewohnerInnen, die NutzerInnen